Meier, Ruth
Das Leben könnte gut sein Tagebücher 1933 bis 1942
Buch

Wien, Lillestrøm bei Oslo, schließlich Auschwitz: das kurze Leben der Ruth Maier (1920-1942) in Tagebüchern und Briefen.


Rezension

13-jährig beginnt die begabte, musische, hellwache, lebendige und auch politisch sehr interessierte Ruth Maier, Tochter einer gutbürgerlichen, säkularisierten jüdischen Familie in Wien, ihre auch literarisch eindrucksvollen Tagebuchaufzeichungen, die sie bis ans Ende ihres so kurzen Lebens fortsetzt. Ergänzt werden sie durch zunehmend verzweifelte Briefe aus dem norwegischen Exil; bereichert um Zeichnungen und Fotos. - Die ergreifenden, wohl in vielerlei Hinsicht einzigartigen Dokumente ("Jetzt sind's vier Jahre her seit Wien. Und immer noch der gleiche Schmerz.") fand Jan Erik Vold im Nachlass der Dichterin Gunvor Hofmo, Freundin, Liebe und "Zwillingsseele" Ruth Maiers, die sie bewahrte. "Warum sollen wir nicht leiden, wenn so viel Leid ist? Sorg dich nicht um mich. Ich möchte vielleicht nicht mit dir tauschen." schreibt sie ihr als letzten Gruß vom Schiff, mit dem sie deportiert wird.

Dem ergreifenden Zeitdokument können nur viele (junge) LeserInnen gewünscht werden. Sie werden durch die an Herz wie Geist gehende Lektüre reich beschenkt und tief bewegt.

Rezensent: Jana Heinig


Personen: Meier, Ruth

Schlagwörter: NS-Zeit Judenverfolgung

Meier, Ruth:
Das Leben könnte gut sein : Tagebücher 1933 bis 1942 / Ruth Meier. Jan-Erik Vold[Hrsg.]. - 1. Aufl. - München : Dt. Verl.-Anst., 2008. - 525 S. Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-421-04372-6 geb. : EUR 24.95

Zugangsnummer: 0002/4961
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch