Das Leben und ich Eine Geschichte über den Tod
Buch

Die Gestalt des Todes als junges Mädchen, das keine Angst verbreitet.


Rezension

Ein dunkelblau umhülltes Mädchen mit einer Margerite und einer Mohnblume geschmückt erscheint mal auf einem Fahrrad, mal auf einem Boot, meist aber zu Fuß bei den unterschiedlichsten Lebewesen. Winzig ist sie vor dem Elefanten, riesig groß bei den kleineren Tieren oder Kindern zu sehen. Immer tritt sie behutsam näher, passt sich demjenigen, den sie in ihr Reich holen wird, an. Die Autorinnen beschreiben unterschiedliche Todesarten, die gewaltsame, etwa durch eine Feuersbrunst oder den vorgeburtlichen Tod, wenn eine Mutter ihr Kind verliert. "Wenn ich sterben würde", sagt die Todesgestalt, "wer sollte dann Platz schaffen?" und erklärt sich selbst als Teil des Lebens. Während der Text viele Wahrheiten ausspricht, bemüht sich die Illustratorin um eine beschwichtigende Wirkung des Inhalts. Sie verwendet reine und zarte Farben, lässt die mädchenhafte Gestalt des Todes sanft und beruhigend auftreten und versetzt sie in idyllische, teilweise süßliche Landschaften und Kulissen.

Ein ungewöhnliches Bilderbuch, das sich zwischen wahrheitsgemäßer und euphemistischer Darstellung des Todes nicht recht entscheiden kann. Deshalb nur bedingt empfehlenswert.

Rezensent: Barbara von Korff-Schmising


Personen: Helland Larsen, Elisabeth Schneider, Marine

Schlagwörter: Tod Angst Natur

Das Leben und ich : Eine Geschichte über den Tod / Elisabeth Helland Larsen. Ill. von Marine Schneider. Dt. von Ursel Allenstein. - Berlin : Kleine Gestalten, 2016. - O. Pag. : überw. Ill. ; 28 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-89955-770-1 geb. : EUR 14.90

Zugangsnummer: 2014/3784
Erzählungen 6-8 Jahre - Signatur: Ju 1 Leb - Buch