Sahm, Nina
Das letzte Polaroid Roman
Buch

Entwicklungsgeschichte einer 24-Jährigen, die, statt der ungarischen Freundin im Koma zu helfen, fast deren Leben lebt.


Rezension

Bei einem Balaton-Urlaub lernen sich die Viezehnjährigen kennen: die brave Akademiker-Tochter Anna aus München und die verrückt-rebellische Kinga. Zehn Jahre besteht intensivster Brief- und Chataustausch zu Details über Freunde und Leben. Auslösendes Moment - wie bei einem Foto - für Annas Entwicklungsgeschichte, ihre Erinnerungen an Kinga, ihre Eltern, ihr eigenes Bäckerleben ist Kingas Unfall mit Koma-Folge: Anna kommt, auf Wunsch von Kingas Eltern nach Budapest, lernt dort den Alltag kennen, samt Politikproblemen, und verliebt sich in Kingas Freund. Sie stellt fest, dass sie nicht weiß, wer sie selber ist, dass sie fast Kingas Leben lebt. Nur eine Hilfestellung für die kranke Feundin, die ständig in ihrem Bewusstsein ist, bietet sie kaum. Polaroid-Fotos halten Augenblicke fest. Die Endlichkeit von allem symbolisiert die eingetrocknete Entwicklungspaste beim letzten noch verbliebenen Foto.

Sprache, Erzählstil, Spannung und Atmosphäre: In diesem Debütroman stimmt alles, passt alles zueinander - anspruchsvoller Stoff für Leserinnen ab 16 J.

Rezensent: Delia Ehrenheim-Schmidt


Personen: Sahm, Nina

Schlagwörter: Freundschaft Selbstfindung Frauen Ungarn

Sahm, Nina:
Das letzte Polaroid : Roman / Nina Sahm. - Berlin : Blumenbar, 2014. - 239 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-351-05008-5 geb. : EUR 17.99

Zugangsnummer: 2014/0092
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch