Cournut, Bérengère
Das Lied der Arktis Roman
Buch

Eine junge Inuit wird durch brechendes Eis von ihrer Familie getrennt und kämpft mit unbändigem Willen ums Überleben.


Rezension

Eine unbarmherzige Geschichte über das einfache Leben der jungen Uqsuralik in der Arktis, aus ihrer Sicht erzählt mit einem tiefgehenden Verständnis der Autorin für die fremde Kultur und Natur. Es sind ungewohnte Töne, die diese fremde Welt vor dem Leser entstehen lassen, die nicht fremder sein könnte. Aber trotz der leisen und zarten Töne entwickelt sich sprachgewaltig und erbarmungslos das Bild einer lebensfeindlichen Natur und Umwelt, die Lebensalltag, Handeln und Gedankenwelt der Inuit bestimmen, in 96 kurzen bis sehr kurzen Kapiteln; eingeschoben in diese - wie aus einer anderen Welt - Lieder, deren Inhalt man eher gefühlsmäßig versteht und intuitiv in Bezug setzt zur fortlaufend erzählten Geschichte der jungen Frau und ihrer rettenden Aufnahme in eine fremde Gemeinschaft: Lieder vom Himmelsgeist und dem Schamanen, von Riesen und den Kleinen Gestalten. Eine höchst eindrucksvolle Begegnung mit einer völlig fremd erscheinenden Welt, die zum Vergleich mit der eigenen geradezu zwingt.

Für anspruchsvolle Lesekreise, die aufgeschlossen für Fremdes und den Wert von fremden Lebensweisen sind.

Rezensent: Astrid van Nahl


Personen: Cournut, Bérengère Jacobs, Stefanie

Schlagwörter: Frau Inuit Lebensgeschichte Kultur

Cournut, Bérengère:
Das Lied der Arktis : Roman / Bérengère Cournut. Dt. von Stefanie Jacobs. - Berlin : Ullstein, 2020. - 254 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-550-20097-7 geb. : EUR 22.99

Zugangsnummer: 2014/9838
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Cou - Buch