Mai, Manfred
Das verkaufte Glück Der lange Weg der Schwabenkinder
Buch

Historischer Roman über das "Schwabengehen" am Beispiel zweier Brüder.


Rezension

Vom 16. bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts sind die Kinder verarmter Tiroler Bergbauern im Sommer in das benachbarte Oberschwaben geschickt worden, um dort für einen geringen Lohn bei reicheren Bauern hart zu arbeiten. Die Brüder Jakob und Kilian brechen gemeinsam mit zehn weiteren Kindern unter Führung eines Erwachsenen im Frühjahr im Schnee auf. Sie haben einen entbehrungsreichen und teilweise gefährlichen Weg vor sich. In Ravensburg werden sie auf einem "Kindermarkt" meistbietend an Bauern vergeben, wobei die Brüder getrennt werden, was vor allem dem jüngeren Kilian schwer zu schaffen macht. Sie müssen schwer arbeiten, leiden unter Heimweh und der Willkür der Erwachsenen. Jakob macht sich viele Gedanken über die Gerechtigkeit in einer Welt, die sich in Arme und Reiche aufteilt und über Gott, der es zulässt, dass manche leiden müssen. Im November kehren die Kinder mit neuer Kleidung und etwas Geld zu ihren Eltern zurück. Dort ist inzwischen noch ein Geschwisterchen geboren worden, Jakob jedoch schwört , sich gegen Ungerechtigkeiten wie das "Schwabengehen" zu wehren.

Ein nachdenklich stimmender und mit Blick auf die Kinderarbeit in manchen Ländern der Welt immer noch aktueller Roman, der uneingeschränkt empfehlenswert ist. Ab 10 J.

Rezensent: Gabriele Rottkord


Personen: Mai, Manfred

Schlagwörter: Geschichte Sozialkritik Kinderarbeit

Mai, Manfred:
Das verkaufte Glück : Der lange Weg der Schwabenkinder / Manfred Mai. Ill. von Henriette Sauvant. - Ravensburg : Ravensburger Buchverl., 2013. - 221 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-473-36869-3 geb. : EUR 14.99

Zugangsnummer: 0003/1989
Buch