Tabulose, witzige und zärtliche Geschichte, wie einem Sohn angesichts der Krankheit seiner Mutter klar wird, dass er erwachsen werden muss.
Rezension
Thanksgiving in Buffalo, der 28-Jährige James ist aus New York gekommen. Doch es gibt keine Feier mit Truthahn. Seine demente Mutter ist im Pflegeheim, er besucht sie mehrmals. Er will ihr Sterbehilfe leisten. Doch vor dieser Idee flieht er und treibt sich mit alten Kumpels rum. Ständig unter Alkohol, schwankt er zwischen Selbstmitleid und guten Vorsätzen. James erzählt von fast surrealen Erlebnissen im Heim, seinen Erinnerungen an seine gesunde Mutter, der Sprachlosigkeit seinem Vater gegenüber, von absurden Festen mit Freunden im Schnee, von gescheiterten Plänen als Künstler und seiner Arbeit als Grußkarten-Texter - selbstironisch und oft zum Brüllen komisch. Als jugendlicher Möchtegern-Schriftsteller hatte er Menschen aus Buffalo über ihr Leben befragt. Ausschnitte dieser Aufnahmen unterbrechen die Erzählung. Vor dem Hintergrund der so entstehenden Freakshow mit Lokalkolorit erscheint JamesÆ Leiden an sich und der Demenz seiner Mutter fast als normaler Prozess des Erwachsenwerdens.
Charmant, augenzwinkernd und mit typisch amerikanischem Einschlag erzählt. Allen mit Interesse an Mehrgenerationen-Geschichten empfohlen, Literaturkreisen allemal.Rezensent: Kerstin Wohne
Personen: Ames, Greg
Ames, Greg:
Der bisher beste Tag meines Lebens : Roman / Greg Ames. Dt. von Bettina Arbarbanell. - 1. Aufl. - Göttingen : Steidl, 2010. - 327 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-86930-178-5 geb. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch