Ein behutsam abwägender Roman über die Frage, was ein Paar nach fast 30 Jahren noch zusammenhält; im idyllischen Setting der Uckermark.
Rezension
Nach dem Erfolg von "Die Liebe im Ernstfall" mit Spannung erwartet: der neue Roman "Der Brand" von Daniela Krien. Rahel und Peter sind lange verheiratet, leben im gehobenen bürgerlichen Milieu Dresdens, haben zwei erwachsene Kinder und eine Beziehungskrise. Diese stellt sich jedoch anders, tiefer dar, als die vielen zuvor. Nachdem ihr eigentliches Feriendomizil in den Bergen abgebrannt ist, hüten sie stattdessen den Hof alter Freunde in der Uckermark. Dieser bietet neben allerhand Getier genug Platz, um sich aus dem Weg zu gehen, bis Rahel Peter zur Rede stellt: "Peter, was ist mit uns?" Dass das nicht so einfach zu beantworten ist, nach so viel gemeinsam gelebtem Leben, eigenen Entwicklungen und sich ändernden Wünschen in einer immer komplexer werdenden Welt, macht Daniela Krien anhand ihrer beiden Hauptfiguren, denen sie in großer Wahrhaftigkeit nachspürt, deutlich. Man schließt dieses kluge, reflektierte und authentische Paar mit all seinen Widersprüchen in sein Leserherz.
Ein ruhiger Beziehungs- und Familienroman, der gleichzeitig eine Zeitdiagnose und Milieustudie ist und sich bei allem Tiefsinn leicht lesen lässt.Rezensent: Marie Varela
Personen: Krien, Daniela
Krien, Daniela:
Der Brand : Roman / Daniela Krien. - Zürich : Diogenes, 2021. - 271 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-257-07048-4 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Kri - Buch