In fünf Episoden beschreibt der kurdische Dichter eine Kindheit voller Gewalt, Hass und Angst im kurdischen Syrien.
Rezension
Sprachgewaltig ist diese Geschichte eines Kindes erzählt, in fünf Bildern, die von der Schule, der Familie und dem Zusammenleben der verschiedenen Bevölkerungsgruppen in einer nordsyrischen Stadt in den sechziger Jahren berichten. Eine archaische Welt voller Gewalt, die von den Kindern aufgegriffen wird und in sinnloser Zerstörung und Brutalität gegenüber Tieren oder anderen Kindern ihren Ausdruck findet. Dem Leser stockt der Atem, wenn er liest, wie Kinder Vögel fangen, ihnen die Federn ausreißen und sie lebendig begraben - einfach so. Geachtet ist, wer sich mit Brutalität durchsetzt, harte Männer, abgehärtete Kämpfer und Sportler. Kurden werden vom Staat verachtet, selbst die arabischen Beduinen zählen mehr. In der Schule ist kurdisch sprechen verboten. Biographisch geprägt schrieb Salim Barakat, einer der großen kurdischen Dichter und Schriftsteller, diese Geschichten in der arabischen Hochsprache, die poetisch und gekonnt von Burgi Roos Khalil übersetzt wurde.
Für Menschen, die sich für die kurdische Kultur interessieren und auch vor literarischen Texten nicht zurückschrecken.Rezensent: Regina Riepe
Personen: Barakat, Salim
Barakat, Salim:
Der eiserne Grashüpfer : Geschichte eines kurdischen Kindes / Salim Barakat. Dt. von Burgi Roos Khalil. - Basel : Lenos. - 107 S. ; 20 cm. - Aus d. Arab.
978-3-85787-237-3 geb. : EUR 14.80
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch