Seierstad, Asne
Der Engel von Grosny Tschetschenien und seine Kinder
Buch

Reportagen aus einem geschundenen Land.


Rezension

Im Jahre 1995 fährt die junge norwegische Journalistin Asne Seierstad zum ersten Mal nach Tschetschenien, um für ihre Zeitung vom gerade ausgebrochenen Krieg zu berichten. Seitdem lässt das Thema sie nicht mehr los. Sie reist inkognito und als akkreditierte Journalistin, sie spricht mit den Opfern des Krieges auf beiden Seiten, sie gelangt ins Zentrum der Macht. In ihrem Buch informiert sie über Hintergründe und Entstehung des Konflikts sowie über kulturelle Besonderheiten und Vorurteile bei Russen und Tschetschenen. Ihr Anliegen ist es, von denen zu berichten, die im Krieg verletzt wurden. Das betrifft besonders die Kinder. Dass Gewalt und Terror die Menschen radikalisieren und brutalisieren, ist die Quintessenz dieses bewegenden Berichts, der trotz aller geschilderten Grausamkeiten einen zurückhaltenden Ton pflegt, Dieser bestimmt auch die Übersetzung von Lothar Schneider.

Sehr zu empfehlen in einer Zeit, in der die Frage nach der Lösbarkeit internationaler Konflikte mit militärischen Mitteln viele politische Diskussionen bestimmt.

Rezensent: Lieselotte Diepholz


Personen: Seierstad, Asne

Schlagwörter: Krieg Menschenrechte Frieden Traumata

Seierstad, Asne:
Der Engel von Grosny : Tschetschenien und seine Kinder / Asne Seierstad. Dt. von Lothar Schneider. - Frankfurt am Main : Fischer, 2009. - 407 S. ; 21 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-10-072524-0 geb. : EUR 21.95

Zugangsnummer: 0002/5789
Europa (einschl. asiatischer Teil Rußlands) - Buch