Der Sommersprachkurs in England wird für eine Spanierin zum Albtraum.
Rezension
Laura, Endvierzigerin und Immobilienmaklerin, beschließt, im Rahmen eines Sommersprachkurses Einzelunterricht bei einer älteren Dame in England zu nehmen. So reist sie von Spanien in die abgeschiedene Idylle eines englischen Landsitzes. Aber schon bald fühlt sie sich von ihrer Lehrerin drangsaliert: Denn diese verlangt äußerste Disziplin im Unterricht und bestraft Laura wie ein ungezogenes Kind für kleine Fehler. Sie nimmt ihr das Handy ab, weil sie auf Spanisch telefonierte, und hindert sie, das Haus zu verlassen. Abgeschottet von der Außenwelt gewinnt Laura zunehmend den Eindruck, dass ihre Lehrerin von einem Geheimnis umgeben ist, das mehr als dunkel ist. - Die Protagonistin erzählt ihre Geschichte rückblickend, und dabei erlebt der Leser hautnah mit, wie sich die Atmosphäre verdichtet und die Situation schließlich eskaliert. Aber die Fronten sind nicht klar abgegrenzt: Dass die Lehrerin keine weiße Weste hat, wird schnell deutlich. Doch auch Lauras Glaubwürdigkeit steht zunehmend auf schwankendem Boden.
Ein gut konstruiertes Buch. Kein absolutes Muss, aber Spannungslesern durchaus zu empfehlen.Rezensent: Cornelia von Forstner
Personen: Riera, Carme
Riera, Carme:
Der Englische Sommer : Roman / Carme Riera. Dt. von Kirsten Brandt. - Berlin : Ullstein, 2007. - 123 S. ; 21 cm. - Aus d. Katalan.
ISBN 978-3-550-08703-5 geb. : EUR 16.90
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