Viewegh, Michal
Der Fall untreue Klára Roman
Buch

Ein Detektiv, ein Schriftsteller und seine junge Geliebte klären die Leser darüber auf, wie Eifersucht im Leben und in der Literatur funktioniert.


Rezension

Am Ende dieses Romans fällt ein Schuss. Abgefeuert hat ihn der Schriftsteller Norbert Cerny, getrieben von seiner rasenden Eifersucht. Aber dieser Schuss bleibt folgenlos, wenn man davon absieht, dass der Roman zu Ende ist. Zuvor hatte Cerny den Privatdetektiv Denis Pravda beauftragt, seine junge Geliebte dahingehend zu überprüfen, ob sie auch noch andere Männerkontakte hat. Hat sie, sogar mit Pravda höchst persönlich. Eingeleitet hatte Cerny den Ermittlungsauftrag mit der Lüge, er, Cerny, wolle einen Roman über die Eifersucht schreiben. Tatsächlich informiert Cerny Pravda hin und wieder über den Stand seiner literarischen Produktivität. Pravda seinerseits überrascht den Schriftsteller immer wieder damit, dass er in Zitaten berühmter Schriftsteller redet. So spiegelt sich der Fortgang der Handlung in der literarischen Aktivität Cernys. Das ist programmatischer Antirealismus.

Auf diese Weise ist ein amüsanter und fesselnder Roman über Liebe, Sex und Eifersucht entstanden. Wer Scherz, Ironie und tiefere Bedeutung liebt, wird auf seine Kosten kommen.

Rezensent: Matthias Gröbel


Personen: Viewegh, Michal

Schlagwörter: Literatur Treue Ironie

Viewegh, Michal:
Der Fall untreue Klára : Roman / Michal Viewegh. Dt. von Eva Profousová. - 1. Aufl. - Wien : Deuticke, 2007. - 206 S. ; 21 cm. - Aus d. Tschech.
ISBN 978-3-552-06069-2 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0002/2645
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch