Der Teenager Bernie findet in der Tiefkühltruhe des elterlichen Hauses einen gefrorenen Rabbi, der durch einen Stromausfall zu neuem Leben erweckt wird.
Rezension
Der antriebslose 15jährige Teenager Bernie, der sich für nichts anderes als Fernsehen, Essen und Selbstbefriedigung begeistern kann, entdeckt in der Tiefkühltruhe einen gefrorenen Rabbi. Jener lebte vor mehr als einhundert Jahren in einem jüdischen Getto in Rußland. Beim Meditieren war er während eines Unwetters in einem Teich eingefroren und seitdem in diesem Zustand von Generation zu Generation weitergegeben worden, bis er schließlich bei der Familie Karp im Amerika landete. Hier erwacht er nach einem Stromausfall in Gegenwart Bernies zu neuem Leben. Dieser erwacht dadurch ebenfalls und macht sich mit großer Wissbegierde daran, die Geschichte des jüdischen Geistlichen zu ergründen. Jener hingegen schielt schon beim Auftauen mit großem Interesse auf den Fernseher im Wohnzimmer der Familie Karp und ist fortan vor allem für die medialen Verlockungen des ausgehenden 20. Jahrhunderts empfänglich. In seinem Roman verwendet der Autor zahlreiche jiddische und hebräische Ausdrücke. Sie verleihen dem Roman einen eigentümlich authentischen Charakter. In einem Glossar werden sie und unter anderem auch alle anderen arabischen und russischen Begriffe erklärt,die nicht im deutschen Duden vermerkt sind. - Insbesondere junge Menschen könnten in dem Teenager Bernie eine Identifikationsfigur erkennen und dadurch einen Zugang zum Leben der Juden im polnischen Schtetl des 19. Jahrhunderts bekommen sowie motiviert werden, sich ebenfalls aktiv einer Sache zu widmen.
Evangelischen Büchereien mit jugendlicher Leserschaft zur Anschaffung empfohlen.Rezensent: Caroline Peter
Personen: Stern, Steve
Stern, Steve:
Der gefrorene Rabbi : Roman / Steve Stern. Dt. von Friedrich Mader. - 2. Aufl. - München : Blessing, 2011. - 495 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-89667-436-4 geb. : EUR 21.95
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