Voigt, Jutta
Der Geschmack des Ostens Vom Essen, Tinken und Leben un der DDR
Buch

"Ein Restessen mit der Vergangenheit": die studierte Philosophin, bekannte Reporterin, preisgekrönte Kolumnistin und Essayistin Jutta Voigt erzählt die Kulturgeschichte eines "geheimnisvoll geheimnislosen Landes" namens DDR - durch den Magen.


Rezension

Kann das Wesen eines Staates aus seiner Küche heraus erklärt werden? "Ein Volk, ein Topf - Eintopf"? Es kann! Jutta Voigt kann es. Und es trägt, ihr Thema; ein kluges, vielschichtiges Buch, über 200 Seiten lang. "Die DDR war ein Sonntagsstaat. Ihre Stärke war die Ausnahme, ihre Schwäche der Alltag. Ihr fehlte die Mitte. In allem. Sie konnte immer nur zitieren, was gemeint war, und auch das nur mit größter Anstrengung. Anlauf nehmen und das Ziel verfehlen. Pläne aufstellen und sie nicht erfüllen. Versprechungen machen, ohne sie einzuhalten à" Aber: "ein voller Bauch rebelliert nicht gern", die "kalorienschwere DDR-Küche machte uns zu braven Bürgern, beschäftigt mit Ranschaffen und Verdauen" so Jutta Voigt. - Eine heitere Lebensbeschreibung, fernab aller Verklärung oder so genannter Ostalgie, mit "bitterem Beigeschmack und einer Spur Restsüße"

Den Geschmacksspuren mit Jutta Voigt zu folgen sei allen kulturgeschichtlich interessierten Lesern wärmstens empfohlen.

Rezensent: Jana Heinig


Personen: Voigt, Jutta

Schlagwörter: Alltag DDR Essen

Voigt, Jutta:
Der Geschmack des Ostens : Vom Essen, Tinken und Leben un der DDR / Jutta Voigt. - 1. Aufl. - Berlin : Gustav Kiepenheuer, 2005. - 214 S.; 21 cm
ISBN 978-3-378-01076-5 geb. : EUR 16.00

Zugangsnummer: 0000/0006
Geschichte des 20. Jahrhunderts (1914-1945) - Signatur: Gg Voi - Buch