2000 erschienener Erstlingsroman Uwe Tellkamps, der 2008 für "Der Turm" mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnet wurde.
Rezension
Auch dieser, bei seiner Erstveröffentlichung 2000 eher unbeachtete, Roman hat wie "Der Turm" die Stadt Dresden als Schauplatz, vor allem das Viertel "Der Hecht", das Gründerzeitviertel im Norden von Dresden, mit dem "Portugiesischen Café". Ein angemessener Ort für die Begegnung junger, künstlerisch vielseitig begabter Menschen in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Zentrale Figuren sind Sophie, eine Geigerin, die aus München nach Dresden kommt, und Florian, Dresdener im Besitz "gehorteter Vergangenheiten", die ihn "forttragen in die hellen Bezirke der Kindheit". Zwischen ihnen entspinnt sich eine zarte Liebesgeschichte. Es gelingt Tellkamp die Zeit anzuhalten. Florian lauscht den Stimmen aus den Dingen und der träumenden Zeit. Das oft auftauchende Wort "schweben" kennzeichnet eine Versunkenheit des Ganz-bei-sich-Seins. Kein Buch über die Wende, hier werden junge Menschen geschildert, die in ihrer künstlerischen Gestimmtheit Sehnsüchte und Ziele im Jetzt und für die Zukunft haben.
Nachdrücklich empfohlen zur positiven Erfahrung von "Zeit auskosten".Rezensent: Christine Razum
Personen: Tellkamp, Uwe
Tellkamp, Uwe:
Der Hecht, die Träume und das Portugiesische Café : Roman / Uwe Tellkamp. - 2. Aufl. - Leipzig : Faber & Faber, 2009. - 158 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-86730-101-5 geb. : EUR 18.00
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