Binebine, Mahi
Der Himmel gibt, der Himmel nimmt Roman aus Marokko
Buch

Mimûn wird von klein auf zum Betteln erzogen. Als er Lesen und Schreiben lernt, öffnet ihm die Bildung eine neue Welt.


Rezension

Mimûn, genannt Krümelchen, überflügelt seine Geschwister schon als Säugling in der Kunst des Bettelns. Seine Mutter vermietet ihn deshalb von klein auf in Lumpen gewickelt an Bettlerinnen auf dem Djemaa el Fna, dem zentralen Platz in Marrakesch. Doch sein Talent, die Herzen der Menschen zu erreichen, wird ihm zum Verhängnis. Seine Mutter versucht das rentable Kind, ihren "Nährengel" am Wachsen zu hindern, indem sie ihn straff bandagiert. Körperlich verkümmert, findet Mimûn immer neue Wege, sich als Attraktion zu inszenieren und den Leuten Staunen, Mitleid und Geld zu entlocken. Als er bei einem spanischen Professor heimlich lesen und schreiben lernt, eröffnen ihm die Bücher eine neue Welt. Der in Marrakesch geborene Schriftsteller Mahi Binebine beleuchtet in seinem Roman die Situation von in Armut lebenden Kindern in Marokko. Dabei vergisst er nicht zu zeigen: Auch im Alltag der Hölle gibt es glückliche Momente.

Gerne empfohlen für alle, die an Marokko jenseits der Schlagzeilen interessiert sind und Coming of Age-Geschichten mögen.

Rezensent: Dagmar Paffenholz


Personen: Binebine, Mahi

Schlagwörter: Marokko Entwicklungsroman Bildung Kinderarmut

Binebine, Mahi:
Der Himmel gibt, der Himmel nimmt : Roman aus Marokko / Mahi Binebine. Dt. von Hilde Fieguth. - Basel : Lenos, 2016. - 216 S. ; 19 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-85787-466-6 geb. : EUR 21.90

Zugangsnummer: 2014/4062
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bin - Buch