Gronemeyer, Reimer
Der Himmel Sehnsucht nach einem verlorenen Ort
Buch

Eine unterhaltsame und oft verblüffende Kulturgeschichte des Himmels mit dem klaren Ziel, ihn auf Erden wiederzufinden.


Rezension

Glaubende sind peinlich. Das ist etwas für Zeugen Jehovas, Taliban und bayrische Hinterwäldler. Das stellt der Gießener Soziologe Reimer Gronemeyer fest. Und genau aus diesem Grund meint er auch: "Im Beton der naturwissenschaftlichen Monokultur ist Glaube wie ein Grasbüschel, der durch den Asphalt bricht." Und eigentlich hat alles mit dem Verschwinden des Himmels angefangen. Wo früher Gott und Engelscharen wohnten, ist heute nur noch leerer schwarzer Raum. Auf diese Weise verliert das Leben seine Tiefe und wird ausrechenbar. Der Autor lotet die gegenseitige Abhängigkeit des verschwindenden Himmels und der beherrschbar werdenden Erde aus und fragte, wie der Himmel heute wiedergewonnen werden kann. Mit Meister Eckhardt findet er ihn in uns. Und mit Vertretern einer grün-alternativen Weltanschauung in den Prinzipien Einfachheit, Vielfalt, der Anerkennung von Grenzen und der Erinnerung.

Eine Trauerarbeit über den Verlust der religiösen Haltung zur Welt. Ein Buch für eine verlorene Generation, die sich darin wiederfinden wird.

Rezensent: Frank Hiddemann


Personen: Gronemeyer, Reimer

Schlagwörter: Religion Naturwissenschaften Astronomie Himmel

Gronemeyer, Reimer:
Der Himmel : Sehnsucht nach einem verlorenen Ort / Reimer Gronemeyer. - Reinbek : Pattloch, 2012. - 287 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-629-02283-7 geb. : EUR 22.99

Zugangsnummer: 0003/0156
Geschichte einzelner Staaten und Länder (Gesamtdarstellungen) - Buch