Otte, Max
Der Informationscrash Wie wir systematisch für dumm verkauft werden
Buch

Scharfsinnige Überlegungen zur Situation von Wirtschaft und Gesellschaft.


Rezension

Der Wirtschaftsprofessor Max Otte wurde bekannt, weil er schon 2006 in "Der Crash kommt" die aktuelle Finanzkrise vorhergesagt hatte. Jetzt analysiert er nicht nur die geschönten Bilanzen und fragwürdigen Finanzprodukte, die zu dieser vom amerikanischen Häusermarkt ausgehenden Krise geführt haben. Er erweitert auch den Blick auf die vielen Manipulationen, die im wirtschaftlichen und öffentlichen Leben üblich und trotz einer Überfülle an Information nur schwer zu durchschauen sind. Die Beispiele reichen von der Lobbyarbeit großer Konzerne, denen der Staat kaum noch gewachsen ist, über die dubiosen Maßnahmen von Universitäten zur Verbesserung ihres Rankings bis zur Suchmaschine Google. Nachdenklich macht auch der Vormarsch der Franchise-Ketten mit ihren schlecht bezahlten, kaum ausgebildeten, rasch gefeuerten Mitarbeitern. Ein schwungvoll und engagiert geschriebenes Plädoyer für mehr Solidarität und Ehrlichkeit in einer von neoliberalen Ideen und rein wirtschaftlichem Denken geprägten Welt.

Zwar lässt sich über einzelne Thesen streiten, doch insgesamt aufklärerisch im besten Sinne und als aktueller Diskussionsbeitrag allen Bibliotheken empfohlen.

Rezensent: Rolf Raschka


Personen: Otte, Max

Schlagwörter: Medien Soziale Gerechtigkeit Finanzkrise

Otte, Max:
Der Informationscrash : Wie wir systematisch für dumm verkauft werden / Max Otte. - Berlin : Econ, 2009. - 288 S. : 22 cm
ISBN 978-3-548-37362-1 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0003/4855
Wirtschafts- und Finanzwesen, Arbeitswelt - Buch