Hamilton, Hugo
Der irische Freund Roman
Buch

Wie ein serbischer Einwanderer in Irland durch eine verzwickte Freundschaft profitiert und leidet.


Rezension

Vid aus Serbien versucht sich als Tischler in Dublin und freundet sich mit dem Iren Kevin an. Aber schon bald gibt es Ärger. Kevin schlägt nach einer Kneipentour jemanden zusammen. Der Verdacht fällt auf Vid, der sich anstelle des Anwalts vor Gericht stellen lässt. Dieser Freundschaftsdienst trübt allerdings das Verhältnis der beiden. Während Vid das Haus von Kevins Mutter renoviert, kommt er der Familie näher. Er spürt sogar den verschwundenen Vater auf und findet etwas über eine Verwandte heraus, die als ledige Schwangere ertrank. Doch je mehr sich Vid mit der Familie Concannon identifiziert, desto mehr schottet diese sich ab. Der junge Serbe, der an der Vergangenheit seines Landes und seiner Familie schwer zu tragen hat, erzählt die Geschichte von Freundschaft, Verrat und Sehnsucht nach Heimat fast naiv. So schwankt man beim Lesen zwischen Fremdscham wegen Vids Anpassungsbereitschaft, der Frage, wie berechnend er vorgeht, und Mitleid mit ihm. Denn er bleibt letztlich einsam und fremd.

Empfohlen für alle Fans irischer Melancholie und alle diejenigen, die über Freundschafts- und Familienbande nachlesen und -denken wollen.

Rezensent: Kerstin Wohne


Personen: Hamilton, Hugo

Schlagwörter: Familie Freundschaft Irland

Hamilton, Hugo:
Der irische Freund : Roman / Hugo Hamilton. Dt. von Hennig Ahrens. - München : Luchterhand, 2011. - 285 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-630-87300-8 geb. : EUR 19.99

Zugangsnummer: 0002/9076
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch