Blume, Michael
Der Islam in der Krise Eine Weltreligion zwischen Radikalisierung und stillem Rückzug
Buch

Eine zukunftsorientierte Diagnose des gegenwärtigen Islams.


Rezension

Der Religions- und Politikwissenschaftler Michael Blume zeichnet ein deutliches Islambild. Der Islam sei weniger eine bedrohliche als vielmehr eine bedrohte Religion. Dieses Bild ergibt sich puzzleartig aus klaren Thesen: Erstens gebe es eine stille, aber breite Distanzierung vieler Muslime von ihrer Religion. Zweitens stecke der Islam in einer tiefen Bildungskrise, die auf das Verbot des Buchdrucks im Jahr 1485 zurückgehe. Drittens verhindere der Reichtum des Öls etlicher islamischer Staaten den Aufbau stabiler Demokratien. Viertens komme ein Verschwörungsglaube hinzu. Und fünftens drohe islamischen Gesellschaften inzwischen ein - erklärlicher - Geburtenknick. Dem Autor gelingt eine glückliche Balance zwischen fundierten Beobachtungen und einleuchtenden Schlussfolgerungen. So werden Klischees korrigiert und Zusammenhänge von Religion und Politik verständlich aufgeklärt. Blume will den Ausweg des Islam aus der Krise. Damit leistet er einen sachlichen Beitrag zum (religiösen) Frieden.

Ein leicht lesbares, aktuelles und informatives Sachbuch für alle, die den Islam politisch genauer verorten wollen.

Rezensent: Rainer Merkel


Personen: Blume, Michael

Schlagwörter: Zeitgeschichte Religion Islam Gesellschaft

Blume, Michael:
Der Islam in der Krise : Eine Weltreligion zwischen Radikalisierung und stillem Rückzug / Michael Blume. - Ostfildern : Patmos, 2017. - 191 S. ; 23 cm
ISBN 978-3-8436-0956-2 geb. : EUR 19.00

Zugangsnummer: 2014/5166
Islam - Signatur: Cl 1 Blu - Buch