Özdogan, Selim
Der Klang der Blicke Geschichten
Buch

36 Kurz- und Kürzestgeschichten mit einem erstaunlichen Themenspektrum


Rezension

Die Sammlung enthält thematisch und stilistisch unterschiedlichste Texte. Sie reichen von einer biografischen Skizze, in der ein Schriftsteller seinen Weg vom Rap beschreibt und sich beschwert, auf seinen Migrationshintergrund reduziert zu werden, bis zu einem Märchen. Man begegnet einem Vater, der versehentlich die falsche Frau heiratete, die sich dann als die richtige für ihn erwies, begleitet einen zutiefst einsamen Jungen bis zu seinem Selbstmord, liest vom "Engel des Todes" oder von einer Clique, die erst durch einen Fremden ihre eigene Geschichte kennen lernt. Özdogan kann mit wenigen Worten stimmungsreiche, bildstarke, kleine Welten heraufbeschwören, in der seine Helden lieben, leiden und kämpfen. Meist sind es Ich-Erzähler, die einem ihre Sichtweisen nahe bringen, selbst wenn sie befremdlich sind. Viele der - überwiegend jungen - Protagonisten fühlen sich einsam und verkannt. Diese Häufung sowie einige gezwungen wirkende Pointen trüben ein wenig den Genuss einiger Geschichten.

Für Bibliotheken empfohlen, unter deren Publikum viele junge Erwachsene sind.

Rezensent: Kerstin Wohne


Personen: Özdogan, Selim

Schlagwörter: Beziehungen

Özdogan, Selim:
Der Klang der Blicke : Geschichten / Selim Özdogan. - Wien : Haymon, 2012. - 261 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-7099-7000-3 geb. : EUR 19.90

Zugangsnummer: 0003/1018
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