Eine Geschichte aus der Jugendzeit von Moses Mendelssohn, dem späteren Vorbild für "Nathan der Weise".
Rezension
Dessau 1743: Moses Mendelssohn, genannt "Mausche", macht sich auf die Reise nach Berlin, um dort bei Rabbi Fränkel zu lernen. Unterwegs begegnet er Menschen, die ihm schaden, aber auch Menschen, die ihm helfen wollen. Er findet sogar einen richtigen Freund: Hannes, einen "Goj", einen Nichtjuden. Leider zieht sich Mausches Reise für den Leser unendlich hin. Es gibt wenig Spannungsmomente, Gedankengänge und Handlungen wiederholen sich häufig. Zudem bringen extrem viele Ausdrücke und Abschnitte auf Jiddisch für den Laien von Anfang an Verwirrung mit sich, auch, wenn sie in einem Register großteils übersetzt werden. Die Einblicke in die jüdische Kultur bleiben eher schemenhaft und verbinden sich nicht zu einem stimmigen Gesamtbild. Der Anhang verdeutlicht außerdem, dass über die Reise des Mausche eigentlich rein gar nichts bekannt ist, noch nicht einmal, ob die Strecke zu Fuß zurückgelegt wurde. Das Erzählte wird dadurch umso beliebiger.
Von der historischen Person Moses Mendelssohn zeugt nur der Anhang. Übrig bleibt eine halbgare Erzählung, die für den Leser wenig mehr als Langeweile und Frust bereithält.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Behrens, Katja
Behrens, Katja:
Der kleine Mausche aus Dessau : Moses Mendelssohns Reise nach Berlin im Jahre 1743 / Katja Behrens. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2009. - 204 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-446-23305-8 geb. : EUR 14.90
Buch