Ein literarischer Essay über die Zeiten, in denen das Leben die Richtung wechselt und nichts mehr ist wie zuvor.
Rezension
Roger Willemsen beginnt über das Sterben seines Vaters schreibend, die "eigene Geschichte auf ihre Verallgemeinerbarkeit hin zu prüfen. Etwa zu fragen: Wer findet sich in meiner Trauer wieder? Ich wollte mein Erleben so objektivieren, dass am Ende das Publikum sagen kann: "Ich auch"." Der Knacks ist das langsame, fast unbemerkte Arbeiten der Zeit, ist Einflussnahme, die von innen wie außen kommt, ist Faltenbildung, Enttäuschung, ein Umschlagen der Empfindungen von Dur zu Moll, ein schmerzliches Lebensgefühl, eine Narbe, eine Wunde - vergleichbar einem Craquelé im Gemälde. - Aus den Betrachtungen Roger Willemsens entstand ein kluger, tief bewegender, im ehrlichsten, im einfachsten Sinne zu Herzen gehender Text, ein sprachschönes Lebensbuch, das wieder und wieder zu lesen ist. Tief berührend und sehr zurecht mit dem Rinke-Preis ausgezeichnet. (Erhältlich auch, leicht gekürzt, als Hörbuch. ISBN 978-3-938781-81-4)
So sehr das Buch zu empfehlen ist, so sehr setzt es doch eine gewisse Geübtheit - oder Bereitschaft zum Umgang - mit schwierigeren Texten voraus, die aber beglücken und bereichern.Rezensent: Jana Heinig 15.06.06
Personen: Willemsen, Roger
Willemsen, Roger:
Der Knacks / Roger Willemsen. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2008. - 295 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-092105-5 geb. : EUR 18.90
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