Kurze Geschichten, die sich mit den Sehnsüchten und Ängsten allein lebender Frauen in der zweiten Lebenshäfte befassen.
Rezension
Helke Sander, Filmregisseurin und engagierte Frauenrechtlerin, befasst sich mit dem Thema "Alter". Der durch die 68er Jahre geprägten, intellektuellen, auf eigenen Füßen stehenden Frauengeneration fehlt ein Vorbild, wie man im Alter mit den veränderten Beziehungen zwischen den Geschlechtern leben kann, wenn die traditionelle bürgerliche Ehe abgelehnt wird. Ausgesprochen ärgerlich ist der Buch-Titel, der vielleicht falsche Vorstellungen weckt und dem Buch nicht gerecht wird. Dabei spielt Sexualität durchaus eine Rolle in den kurzen Geschichten. Was macht die ältere Frau, wenn die Geliebten sich verflüchtigt haben? Muss sie dem gesellschaftlichen Trend, der Sex bis ins hohe Alter propagiert, folgen? Darf sie sich veränderte Interessen eingestehen? Wie fühlt sich eine Frau beim ersten Treff nach einer Kontaktanzeige? Sind Ärger über schnell dahingeschluderte Dilomarbeiten mit schlampiger Rechtschreibung schon "ein Zeichen von Verkalkung und Unduldsamkeit", von Alter eben?
Mal heiter und ironisch, mal etwas trocken im Stil werden viele Fragen zum Altwerden aufgeworfen. Lösungen gibt es keine. Sehr lesenswert für Frauen in der zweiten Lebenshälfte.Rezensent: Heidrun Martini
Personen: Sander, Helke
Sander, Helke:
Der letzte Geschlechtsverkehr und andere Geschichten über das Altern / Helke Sander. - München : Antje Kunstmann, 2011. - 155 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-88897-728-2 geb. : EUR 16.90
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