Eine Diät mit weitreichenden Folgen.
Rezension
Der Vater ist zu dick, also muss eine Diät her. Nach unzähligen Versuchen landet er schließlich bei der Olivendiät. Dann passiert aber das Unfassbare: Vater verschluckt sich an einem Kern und nach einiger Zeit wächst ihm ein Olivenbäumchen aus dem Ohr! Ärzte werden konsultiert, aber er ist und bleibt untrennbar mit dem munter weiterwachsendem Bäumchen verbunden, "ähnlich wie ein binationaler Staat, dessen Teilung vollkommen undenkbar ist, weil das bedeuten würde, ihm die Glieder vom Leib zu reißen." - Erzählt aus der Perspektive des 12-jährigen Sohnes erfährt der Leser viel über dessen komplizierte israelische Familie. Nebenher erzählt dieser Junge, scheinbar kindlich und naiv, vom grotesken und schon jahrelang herrschenden "Olivenkrieg", der Kampf der jüdischen Siedler und Palästinenser um das Pflanzen und wieder Abholzen von Olivenbäumen, um das Wurzeln schlagen und Wachsen dürfen, und lässt den Leser nachdenklich werden über diesen immer noch aktuellen und unlösbaren Konflikt.
Ein teilweise skurriler, aber durchaus auch nachdenklich stimmender Roman für eine anspruchsvollere Leserschaft.Rezensent: Helena Schäuble
Personen: Barbasch, Benny
Barbasch, Benny:
Der Mann, dem ein Olivenbäumchen aus dem Ohr wuchs : Roman / Benny Barbasch. Dt. von Beate Esther von Schwarze. - Berlin : Berlin Verl., 2012. - 141 S. ; 21 cm. - Aus d. Hebr.
ISBN 978-3-8270-0954-8 geb. : EUR 16.99
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