Das bekannte Morgenstern-Gedicht poetisch illustriert.
Rezension
Sowohl auf dem Einband als auf der ersten Buchseite wird er mit Federkleid, Kahlkopf und rotem Riesenschnabel bildbeherrschend vorgestellt: "Der Marabu, von dem es heißt, er sei ein nachdenklicher Geist". In Vollmondnächten sitzt er mit Nickelbrille auf dem Schnabel unter einer Palme und liest. Der seltsame Wissenschaftler Burrmann möchte die Lebensweise und Gelehrsamkeit des Vogels ergründen und heckt einen Plan aus: als Marabu verkleidet gelingt es ihm und seinem Mitarbeiter sich nachts ihrem Zielobjekt zu nähern. Nicht geräuschlos, doch welcher Leser lässt sich schon von Geräuschen stören, die offensichtlich von zwei harmlosen Artgenossen kommen? Morgensterns Gedicht ist ein kleines Stück Philosophie in Versen. Ninon Seydels poetische sparsame Illustrationen erinnern an japanische Tuschezeichnungen, werden aber mit angedeuteten Palmen der afrikanischen Heimat des Marabus gerecht.
Eine freundliche Geschichte für alle ab 6 J., die Morgenstern oder seltsame Tiere lieben. Auch für Büchersammler von Interesse.Rezensent: Irmgard Schmidt-Wieck
Personen: Morgenstern, Christian Seydel, Ninon
Der Marabu / Christian Morgenstern. Ill. von Ninon Seydel. - Zürich : Bajazzo, 2010. - o. Pag. : überw. Ill. ; 25 cm
ISBN 978-3-905871-20-3 geb. : EUR 12.90
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Buch