Reiss, Tom
Der Orientalist Auf den Spuren von Essad Bay
Buch

Abenteuerliches "multikulturelles" Schriftstellerschicksal zu Anfang des 20. Jh.


Rezension

Der 1905 als Sohn eines Olmagnaten in Baku geborene Lev Nussimbaum inszenierte sich als Prinz aus dem Morgenland und Abenteurer. Die sowjetische Revolution vertrieb die Familie nach Berlin. Dort besuchte er die Schule, studierte Orientalistik, konvertierte zum Islam und schrieb als Essad Bey und Kurban Said erfolgreich Sachbücher und Abenteuer- bzw. Reiseromane, wie die Liebesgeschichte von "Ali und Nino" (1 937), die zum Bestseller wurde. Nach Aufenthalten in den USA und in Wien floh er vor den Nazis nach Italien und starb dort 1942 in Positano. Der amerikanische Journalist Tom Reiss ( *1964 in New York), ist dem abenteuerlichen Leben des "Orientalisten" Essad Bey nachgegangen. Gründlich recherchierend hat er einen faszinierenden Entwicklungsweg dargestellt, der so unglaublich anmutet wie die vom Autor erzählten Geschichten, zugleich aber politische, kulturelle und religiöse Verwerfungen des 20. Jhs. freilegt.

Der materialreiche, gut dokumentierte, mit Fotos ausgestattete Band enthält weiterführende Literatur, Bibliografie und Register und ist für Interessente an aussergewöhnlichen Lebenswegen sehr empfehlenswert.

Rezensent: Klaus Stiebert


Personen: Reiss, Tom

Schlagwörter: Autor 20. Jh. Lebensgeschichte

Reiss, Tom:
Der Orientalist : Auf den Spuren von Essad Bay / Tom Reiss. Dt. von Jutta Bretthauer. - Berlin : Osburg, 2008. - 470 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-940731-05-0 geb. : EUR 25.90

Zugangsnummer: 0002/3632
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Buch