Eudora Welty verlegt ein Märchen der Brüder Grimm in die Südstaaten der USA.
Rezension
Wie in allen Märchen geht es auch hier ruppig zu: Rosamond, die hübsche und naive Tochter eines Pflanzers leidet unter ihrer bösen Stiefmutter. Schließlich wird sie von einem Räuberhauptmann entführt und misshandelt. Doch bald schon kehrt sie ihre Opferrolle um und wird zur Geliebten des Hauptmanns, der seinerseits ein Doppelleben führt und eigentlich der Held der Geschichte ist. Natürlich gibt es auch einen sprechenden Raben und ein sprechendes Medaillon. Diese bekannten Märchenelemente werden mit einer rasanten Geschichte verknüpft und durch das Setting in den Südstaaten entsteht ein ganz besonderes Leseerlebnis. Allerdings sind die altertümlich wirkende Sprache und der wirre Gang der Handlung mitunter etwas anstrengend. Eudora Welty veröffentlichte den "Räuberbräutigam" bereits 1942, nun wurde dieses Buch in moderner Optik neu aufgelegt.
Wer Märchen mag, gern Klassiker liest oder Lust auf ein Buch der ganz anderen Art hat, dem kann "Der Räuberbräutigam" empfohlen werden.Rezensent: Annemarie Hagmayer
Personen: Welty, Eudora
Welty, Eudora:
Der Räuberbräutigam / Eudora Welty. Dt. von Hans J. Schütz. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2015. - 155 S. ; 21 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-608-96028-0 geb. : EUR 14.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Wel - Buch