Die Irrfahrten des Odysseus erzählt aus der Sicht seines daheim gebliebenen Sohnes.
Rezension
Viele Jahre lang wartet Telemachos auf seinen Vater, der in den mittlerweile beendeten Krieg aufgebrochen und immer noch nicht zurückgekommen ist. Telemachos ist in dieser Zeit vom Kleinkind zum jungen Mann herangereift, der sich im Schatten seines berühmten und beliebten Vaters stets klein, schwach und unbedeutend fühlte und sich seiner eigenen Stärken gar nicht bewusst war, nämlich Empathie, Gutherzigkeit und ein großer Gerechtigkeitssinn. Während die einzelnen Etappen Odysseus Reise geschickt durch Träume in die Geschichte mit eingeflochten werden, bleibt der Fokus jedoch auf dem mentalen Heranwachsen des sympathischen Telemachos, den viele Ängste und Zweifel begleiten und der somit viel Identifikationspotential für junge Leser:innen bietet. Zudem werden kindgerecht und mit bildhafter Sprache nach wie vor aktuelle Themen behandelt, wie das Hinterfragen von Traditionen, Sklaverei, Entstehung der Demokratie, das Rollenbild der Frau und die Auswirkungen von Krieg auf die Menschen.
Für an griechischer Mythologie interessierte Leser:innen ohne Vorkenntnisse ab 10 Jahren. Der teils gewaltvollen und blutigen Szenen sollte man sich jedoch bewusst sein.Rezensent: Darina Saust
Personen: Kicherer, Birgitta Thor, Annika Bäcklund Dakhil, Ishtar
Thor, Annika:
Der Sohn des Odysseus / Annika Thor. Ill. von Ishtar Bäcklund Dakhil. Dt. von Birgitta Kicherer. - Stuttgart : Urachhaus, 2021. - 351 S. : Ill. ; 21 cm. - Aus d. Schwed.
ISBN 978-3-8251-5286-4 geb. : EUR 19.00
Erzählungen 9-12 Jahre - Signatur: Ju 2 Tho - Buch