Ekinci, Yavuz
Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam
Buch

Das Alltagsleben in einem kurdischen Dorf und dessen Mythen.


Rezension

Der in der Türkei geborene Lehrer und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete Autor gibt u.a. eine Reihe mit kurdischer Exilliteratur heraus. In seinem ersten auf Deutsch vorliegenden Roman widmet er sich aus verschiedenen Perspektiven dem Leben in einem kurdischen Dorf, das in eine archaische Landschaft und Tierwelt eingebettet ist, in der es um Fressen und Gefressen werden geht. Aber auch die Menschen gehen nicht immer einfühlsam miteinander um, wie das Schicksal eines alten, schwer kranken Mannes zeigt. Vor allem aber droht immer wieder Gefahr von außen. Brandstifter zerstören ein Dorf nach dem anderen in der Umgebung, was Angst und Schrecken auslöst. Auch der Mythos von dem nahen Berg, ein zentraler Teil des Buches, hat viele gewalttätige Seiten, erzählt aber auch von Liebe und Treue. Der handlungsarme Roman gibt ein anschauliches Bild vom Leben in einem Kurdendorf. Ein erklärendes Vor- oder Nachwort zum Kontext wäre hilfreich gewesen. Auch die Angaben zum Autor sind karg.

Ein literarisch anspruchsvolles Buch, das aber wohl nur eine kleine Leserschaft finden wird. Für größere Bibliotheken.

Rezensent: Peter Bräunlein


Personen: Ekinci, Yavuz

Schlagwörter: Alter Türkei Mythos Kurden

Ekinci, Yavuz:
Der Tag, an dem ein Mann vom Berg Amar kam / Yavuz Ekinci. Dt. von Oliver Kontny. - München : Antje Kunstmann, 2017. - 185 S. ; 20 cm. - Aus d. Türk.
ISBN 978-3-95614-166-9 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/4200
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Eki - Buch