Arndt, Martin von
Der Tod ist ein Postmann mit Hut Roman
Buch

Die Suche nach dem Absender sehr seltsamer Briefe krempelt das Leben des österreichischen Musikers Julio um.


Rezension

Julio, 40 Jahre, eine gescheiterte Existenz, hadert mit dem Ende einer langjährigen Beziehung, als er immer im Abstand von genau einem Monat anonyme Briefe bekommt. Die Einschreiben werden stets aus unterschiedlichen Großstädten abgeschickt und enthalten nur ein leeres Blatt Papier. Julio begibt sich auf die Suche nach dem Absender und trifft dabei immer wieder sehr verschrobene Personen. Martin von Arndt tarnt den Roman, dessen Anfang er auch beim Ingeborg-Bachmann-Preis 2008 vorstellte, als Kriminalerzählung. Doch der erste Eindruck täuscht. Vielmehr geht es um zwischenmenschliche Beziehungen und um eine Leere im Leben, die ausgefüllt werden will. Diese Leere setzt sich in der äußeren Form des Romans fort (z.B. Zeitsprünge), bis hin zum Ende, das verwirrt und doch auf abstrakte Weise tröstet. Detaillierte Handlungsbeschreibungen stehen zum eben Genannten zwar in einem schönen Kontrast, erschweren aber manchmal die Auseinandersetzung mit der Handlung an sich.

Anspruchsvolle, verstörende Lektüre mit kleineren Schwächen, die entgegen ihrer optischen Aufmachung eine eher jüngere Zielgruppe hat (20-60 Jahre).

Rezensent: Marcel Lorenz


Personen: Arndt, Martin von

Schlagwörter: Gesellschaft Lebenskrise Österreich

Arndt, Martin von:
Der Tod ist ein Postmann mit Hut : Roman / Martin von Arndt. - Tübingen : Klöpfer & Meyer, 2009. - 205 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-940086-37-2 geb. : EUR 17.90

Zugangsnummer: 0002/6474
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch