Beschreibung des Lebens von Theodor Fontane, die nicht das Werk, sondern die Ruhelosigkeit des Dichters betont.
Rezension
Dieses Buch ist der Versuch, Fontane als einen modernen, von Unruhe getriebenen Menschen zu verstehen. So werden die Orte, die für Fontane prägend wurden in den Mittelpunkt gestellt: Neuruppin, Paris, London, Schlesien, Berlin und natürlich Brandenburg. Das Werk selbst gerät dabei etwas aus dem Blick. Die 'Wanderungen durch die Mark Brandenburg', wohl Titelinspiration für das Buch, werden immer wieder erwähnt, aber nicht eingehend gewürdigt. Auch das Gedicht 'Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland' dient erwähnungsweise als durchgehendes Motiv. So geraten die geistesgeschichtlichen, sozialkritischen und politischen Positionen Fontanes in eine Randstellung, das Thema der Wanderung wird redundant und einseitig. Interessant ist der Hinweis auf die familiäre Mitarbeit bei seiner literarischen Produktion. Frau und Tochter arbeiten als Schreiber der Reinschrift mit und sind daher voll beschäftigt. Aber auch hier stumpft allerdings die Wiederholung ab, in die Tiefe geht der Autor nirgends.
Leser, die sich für die Stationen von Fontanes Leben interessieren finden lohnende Stellen, aber dennoch bleibt der Eindruck des Unverbindlichen.Der Versuch, die Orte, die für Fontane wichtig waren, historisch einzuordnen, ist ebenfalls nicht wirklich überzeugend gelungen.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Rutsch, Hans-Dieter
Rutsch, Hans-Dieter:
Der Wanderer : Das Leben des Theodor Fontane / Hans-Dieter Rutsch. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2018. - 331 S. : Ill. ; 22 cm
ISBN 978-3-7371-0026-7 geb. : EUR 26.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Rut - Buch