Was geschieht, wenn eine Krankheit ausbricht, die ausschließlich Männer befällt und rasant tötet?
Rezension
Dr. Amanda Maclean ist schnell klar, dass sie handeln muss, als innerhalb weniger Tage mehrere Männer in ihrem Krankenhaus mit Grippesymptomen eingeliefert werden und bald darauf versterben. Rasant verbreitet sich die "Männerpest" auf der ganzen Welt und löscht 90% der männlichen Bevölkerung aus. Die Autorin hat das Buch 2019 geschrieben und man merkt, dass die Erfahrungen der COVID-19-Pandemie noch keinen Einfluss hatten. Vielleicht auch deshalb wirkten auf mich die Auswirkungen der Krankheit oft etwas unrealistisch und der wissenschaftliche Hintergrund etwas dünn: Die Politik reagiert lange gar nicht, obwohl die Sterberate so enorm hoch ist; die Auswirkungen der Krankheit im Körper werden nur sehr grob erklärt; der Wettlauf um einen Impfstoff endet, sobald die erste Impfung entwickelt ist, mehr als den ersten (quasi einzig Richtigen) braucht es nicht mehr... Erst im hinteren Abschnitt des Buches werden die großen gesellschaftlichen Fragen behandelt, auf die gewartet habe: Wie sieht eine Welt aus, in der es kaum noch Männer gibt? Wie verändern sich Familien, Partnerschaften und gesellschaftliche Strukturen?
Bietet sicher viel Disskusionsstoff für Lesekreise.Rezensent: Wolfgang Vetter
Personen: Sweeney-Baird, Christina Fischer, Carola
Sweeney-Baird, Christina:
Die andere Hälfte der Welt : Roman / Christina Sweeney-Baird. Dt. von Carola Fischer. - München : Diana, 2021. - 494 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-453-29252-9 kt. : EUR 18.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Swe - Buch