Ein Journalist verbeißt sich an einer vermeintlichen Story.
Rezension
Loose wird von einem Wissenschaftler zu einer Tagung in ein kaum frequentiertes Ausflugslokal eingeladen. Er nimmt an, interessiert sich aber in Wahrheit für merkwürdige Todesfälle im umgebenden Wald. Zunehmend spürt er eine Bedrohung. Statt abzureisen bleibt er wie gebannt vor Ort, schlägt berufliche Chancen aus und lässt sogar seine Ehe scheitern. - Man mag sich an der allzu großstädtischen Sicht auf die als hinterwäldlerisch wahrgenommene Provinz und die angeblich bedrohliche Natur stören, trotzdem werden Protagonist, Nebendarsteller und Kulisse stimmig in Beziehung gesetzt. Loschütz, einst Mitglied der "Gruppe 47", ist ein novellenartiger Text gelungen, dessen Zielrichtung und Genre bis zum Schluss offen bleiben. Diese ungekünstelte Unvorhersehbarkeit unterscheidet ihn wohltuend vom Üblichen.
Kein Unterhaltungsroman, sondern ein wirkliches Stück Literatur, dessen Anschaffung für all jene Büchereien in Frage kommt, wo Leserinnen und Leser mit Muße erzählte Geschichten zu schätzen wissen.Rezensent: Tobias Behnen
Personen: Loschütz, Gert
Loschütz, Gert:
Die Bedrohung : Roman / Gert Loschütz. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Frankfurter Verl. - Anst., 2006. - 190 S.; 20 cm
ISBN 978-3-627-00135-3 geb. : EUR 19.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Los - Buch