Bühnenschauspieler gerät in Existenzkrise, als ihn sein Talent verlässt.
Rezension
Theaterschauspieler Simon Axler gehört zu den besten seiner Zunft, keine Rolle gibt es, die er mit seiner Persönlichkeit nicht füllen könnte. Doch dann das Desaster: Von einem Tag auf den anderen verliert er sein Talent, wird der Aufenthalt auf der Bühne zur Tortur. Gebrochen verlässt Axler das Theaterbusiness, zieht sich zurück, wird depressiv, sinniert über Selbstmord nach und hat doch das Gefühl, auch die Rolle des gefallenen Theaterstars nur zu spielen. Einzig seine Beziehung zu einer viel jüngeren Frau hält ihn aufrecht; doch ihre Verbindung kann am Ende nur weiter abwärts führenà- Der u.a. mit dem Pulitzerpreis ausgezeichnete Autor Philip Roth stellt auch mit diesem Roman sein Talent unter Beweis: Trocken und nüchtern, gleichzeitig packend und eindringlich präsentiert sich der Stil, ausgefeilt und lebensnah die Charaktere. Die Geschichte ist durchwoben von feinem Humor und leiser Ironie, die die eigentlich bedrückende Lektüre zu einem wahren Lesevergnügen werden lassen.
Für Freunde anspruchsvoll-unterhaltsamer Charakterstudien eine klare Empfehlung.Rezensent: Jan van Nahl
Personen: Roth, Philip
Roth, Philip:
Die Demütigung : Roman / Philip Roth. Dt. von Dirk van Gunsteren. - 1. Aufl. - München : Hanser, 2010. - 137 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-446-23493-2 geb. : EUR 15.90
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