In Helsinki werden Frauen im besten Lebensalter ermordet; die Suche nach dem Mörder führt in eher ungewöhnliche Lebenswelten.
Rezension
Kommissar Timo Harjunpää und sein Assistent Pekka werden auf ihrer Spurensuche nach dem Mörder in ein Umfeld käuflicher Liebe und sexueller Beziehungen zu und mit Callboys gelenkt. Dabei gelingt dem sehr erfolgreichen und leider schon verstorbenen Autor und Kriminalbeamten Matti Y. Jonsuu wieder ein Thriller, der tief in das Milieu und die Persönlichkeiten der betroffenen Personen eindringt und sie auf eine sehr intime, mitfühlende Art beschreibt. Die Lebens- und Liebesgeschichte zwischen dem hauptverdächtigen Callboy Orvo und der an ihren Rollstuhl gefesselten Neea sind dafür beredte Zeichen. Durch alle brutalen Situationsbeschreibungen schimmert immer wieder ein Verstehen und Verständnis für die Gründe der Handlungsweisen von Opfern und Tätern durch. Gestörte Kindheit und die daraus resultierende Einsamkeit spielen noch selbst im Erwachsenenalter ihre Rollen. Eine sehr spannende Lektüre mit Tiefgang, auch sehr einfühlend übersetzt.
Die Thrillerabteilung wird wieder einmal bereichert, starke Nerven und Verständnis werden vorausgesetzt.Rezensent: Kurt Triebel
Personen: Joensuu, Matti Y.
Joensuu, Matti Y.:
Die eiserne Zelle : Thriller / Matti Y. Joensuu. Dt. von Stefan Moster. - München : btb, 2012. - 314 S. ; 22 cm. - Aus d. Finn.
ISBN 978-3-442-75342-0 kt. : EUR 14.99
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