Die Elefantenwahrheit
Buch

Eine philosophische Geschichte, die die Unmöglichkeit, die Wahrheit zu finden, bestätigen möchte.


Rezension

Die Musik (Peter Riese) zu diesem aus dem Rahmen fallenden Bilderbuch holt man sich von der beigegebenen CD. Sie ist zum Verständnis der Story aber nicht unbedingt wichtig. Und die geht so: Fünf blinde, in die Jahre gekommene Wissenschaftler ruhen sich in der Sonne aus. Ihre "Erwärmung" verhindert ein Elefant. Den aber erkennen sie als solchen nicht, weil sie immer nur einen Teil von ihm "wahrnehmen": den Rüssel, die Beine, den behaarten Schwanz usw. Das ganze Tier erfassen sie nicht, also auch nicht die "Wahrheit" über den Schattennehmer. - Was lernt ein Kind aus dieser Parabel? Dass es das Ganze in Augenschein nehmen muss, um hinter die Dinge zu kommen. Die Teile des Ganzen fügen sich - leider - nicht zu dem, was zur Erkenntnis der "ganzen" Wahrheit führt. - Bei fehlender Identifikationsfigur tut sich das "normale" Lesekind ziemlich schwer, hinter die Idee dieses etwas verschrobenen, aber wegen seines experimentellen Ansatzes interessanten Bilderbuches zu kommen. Großflächig legt der Illustrator Christoph Mett seine Bilder an, denen ungewöhnliche Perspektivenwahl wohl nicht zu einer allgemeinen Anerkennung als überall einsetzbaren Bilderbuches verhilft.

Gewitzten Kindern ist die Geschichte mit den skurrilen, altertümliche Flohmarkt-Utensilien einbeziehenden Illustrationen durchaus zuzumuten. Sie führt zum Nachdenken über Probleme bei der Erkenntnis der Umwelt und hat, jedenfalls für den Erwachsenen, Witz. Ab 8 Jahren.

Rezensent: Hans Gärtner


Personen: Baltscheit, Martin Mett, Christoph

Schlagwörter: Philosophie

Interessenkreis: Mitteldruck

Die Elefantenwahrheit / Martin Baltscheit. Ill. von Christoph Mett. Musik von Peter Riese. - Bad Soden : Kinderbuchverl. Wolff, 2006. - O. Pag.: überw. Ill. mit Hörspiel; 21 cm
ISBN 978-3-938766-08-8 geb. : EUR 18.50

Zugangsnummer: 0000/0048
Bilderbücher (einschl. Märchen- u. Sachbilderbücher) - Signatur: Jm 1 Ele - Buch