Roggenkamp, Viola
Die Frau im Turm Roman
Buch

Die Verwebung zweier Lebensgeschichten in Deutschland, denen das Judentum zugleich Stigma und Fluchtpunkt ist.


Rezension

"Warum kann es nicht egal sein, wo einer herkommt und wer seine Eltern waren? Was bedeutet es, deutsch oder in Deutschland jüdisch zu sein? Und was, in der DDR gelebt zu haben?" Die mit ihrem Leben unzufriedene Masia Bleiberg begleitet August Kuhl zehn Jahre nach der Wende 1999 nach Dresden auf der Suche nach ihrem jüdischen Vater, einem überzeugten Kommunisten. Kuhl dreht dort einen Film über die Gräfin Cosel: Einst Mätresse von August dem Starken und eine der mächtigsten Frauen, 1716 verstoßen und in die Festung Stolpen verbannt, lebte sie dort noch 49 Jahre und wurde zur Gelehrten und wandte sich zum Entsetzen ihrer höfischen Zeitgenossen dem Judentum zu. Die Autorin verwebt dieses Leben mit dem von Masia. Auch sie ist eine Gefangene: eingesperrt in einem Gefühl der Verlorenheit.

Zwei Frauenschicksale repräsentieren in Lebenszusammenhänge von Eingeschlossenheit und Ausgeschlossenheit. Wegen vieler Längen nur eine eingeschränkte Empfehlung.

Rezensent: Christine Stockstrom


Personen: Roggenkamp, Viola

Schlagwörter: Biografie Judentum Geschichte Vergangenheit

Roggenkamp, Viola:
Die Frau im Turm : Roman / Viola Roggenkamp. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2009. - 425 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-066064-0 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0002/5156
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch