Norwegen 1863. Die junge Sara, Tochter der Hebamme in Ålesund, verheiratet sich mit Jacob, dem Besitzer eines Krämerladens. Bald beginnt Jacob sich hochzuarbeiten, und die Familie findet Zugang zu den oberen Gesellschaftskreisen in der Patrizierstadt Trondheim. Doch das Glück hält nicht ewig.
Rezension
Ihren Ruf als Autorin historischer Romane festigte Toril Brekke 2001 mit ihrem Roman "Sara", der 2003 (dt. 2007) mit den "Frauen vom Fjord" eine in sich geschlossene Fortsetzung fand. Sara ist nun frisch verheiratet und kommt nach Trondheim in das relativ ärmliche Heim des Kaufmanns Jacob Mortensen. Die Geschichte erstreckt sich nun über drei Generationen, die der Tochter und der Enkelin, und am Ende des Romans, etwa 50 Jahre später, sind Vermögen, Eigentum und soziales Ansehen der Familie trotz diverser Rückschläge Schritt für Schritt gewachsen. Als sozialgeschichtlicher Roman ist die Erzählung nur bedingt von Bedeutung; die darin angelegten Konflikte sind eher banaler Natur und lösen sich allesamt zum Besten. Insofern nähert sich der Roman der Trivialliteratur, doch ohne deren übliche Intrigen und Romantik als typische Erzählelemente. In den drei Frauen vom Fjord und ihren Erlebnissen spiegeln sich die verschiedenen Klassen und Gesellschaftsschichten in ihrem Auf und Ab. Der Roman beleuchtet an den drei Generationen ein wichtiges Thema: die Rolle der Frau im 19. Jh. in ihrem Verhältnis zum Mann. Der darin verborgene und oft zutage tretende Konfliktstoff bleibt jedoch im Hintergrund, ohne vertieft zu werden. Was letztlich zählt, sind die psychologischen Einsichten in die Frauen und das Muster der bürgerlichen Familie im 19. Jh.
Für LeserInnen von Historischen Frauenporträts.Rezensent: Astrid van Nahl 11.04.2007
Personen: Brekke, Toril
Brekke, Toril:
Die Frauen vom Fjord : Roman / Toril Brekke. Dt. von Gabriele Haefs. - 1. Aufl. - München : Droemer, 2007. - 442 S. ; 22 cm. - Aus d. Norw.
ISBN 978-3-426-19687-8 geb. : EUR 19.90
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