Krasikov, Sana
Die Heimkehrer Roman
Buch

Die 1930er Jahre: Liebe, politischer Idealismus, die kommunistische Alternative zum amerikanischen Kapitalismus.


Rezension

Die junge, hochbegabte amerikanische Jüdin Florence Fein erlebt das politisch-kulturelle Spannungsfeld der Zeit besonders intensiv, emotional und impulsiv. Sie folgt ihrer Liebe, einem russischen Ingenieur in den Osten der Sowjetunion, erlebt politisch-stalinistischen Terror, verliert durch Behördenintrigen ihre amerikanische Staatsbürgerschaft und landet in sibirischen Arbeitslagern. Die Lagerverhältnisse des Gulagsystems der Sowjetunion werden beklemmend deutlich. Nach Jahren trifft sie ihren heimgeschädigten Sohn wieder. Rückblicke und Vorausdeutungen verwirren den Erzählfluss, machen aber hervorragend deutlich in welchem psychischen Zustand die Protagonisten sind. Nach 50 Jahren holt ihr Sohn sie nach Amerika zurück, der Enkel ist wurzellos in Russland. Das ist ein packender Mehrgenerationenroman, der das 20. Jahrhundert umspannt, der aber auch Probleme mit der Auflösung der Handlungslinien hat.

Die psychologischen Probleme ethnischer, nationaler und ideologischer Identitäten werden auf eindringliche und bedrückende Weise ausgestellt. Die historisch genau recherchierte Darstellung zeigt auch, dass wir in Hinsicht auf Toleranz, Akzeptanz und Geduld nicht sehr gut voran gekommen sind. Für geübte Leser.

Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller


Personen: Krasikov, Sana

Schlagwörter: Russland Identität USA Generationen

Krasikov, Sana:
Die Heimkehrer : Roman / Sana Krasikov. Dt. von Silvia Morawetz. - München : Luchterhand, 2018. - 798 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-630-87308-4 geb. : EUR 26.00

Zugangsnummer: 2014/6131
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Kra - Buch