Brune, Kerstin
Die Jahre des Maulwurfs Roman
Buch

Eine Schulfreundin bringt Mut und Magie ins derbe Dorferleben eines Außenseitermädchens.


Rezension

Dorfleben vor 30 Jahren irgendwo in Norddeutschland. Ein Mädchen kurz vor der Pubertät fühlt sich außenstehend, wird gehänselt von der Dorfjugend. Sie trägt eine dicke, kaputte Brille, ist ängstlich. Doch dann taucht Tanja auf. Eine Mischung aus Pippi Langstrumpf und Ronja Räubertochter, ungezähmt wie ihre rote Haarmähne. Das Mädchen bewundert Tanjas unabhängigen Geist, ihre Phantasie, ihre ganz besondere Sicht auf die Welt, ihren Mut. Und sie wächst an ihrer neuen Freundin. Als Tanja eines Tages verschwunden ist, bleibt dem Mädchen nur der ausgestopfte Maulwurf Herr Klotho, den sie immer bei sich hatte. Klotho ist eine der zahlreichen Zeustöchter, sie spinnt den Lebensfaden. Ein schönes Bild für das, was Tanja dem Mädchen auch nach ihrem Verschwinden bleibt: Kraftgeberin und Leitstern, um in den Unbillen des Lebens zu bestehen. Die Autorin hat eine ganz eigene bildhafte Sprache, sehr anregend. Das Geschehen und die Charaktere im Dorf und auch die beiden Mädchen haben etwas stereotypes. Als wenn sie stellvertretend für das Erwachsenwerden im Allgemeinen stehen.

Dem Erzählfaden lässt sich nicht immer einfach folgen. Die besondere Sprache macht das Buch aber durchaus lesenswert.

Rezensent: Katharina Katz


Personen: Brune, Kerstin

Schlagwörter: Erwachsenwerden Dorfleben

Brune, Kerstin:
Die Jahre des Maulwurfs : Roman / Kerstin Brune. - München : Penguin, 2022. - 457 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-328-60181-4 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2015/1980
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Bru - Buch