Für den jungen, wohlhabenden Trotta bringt der Zerfall der Donaumonarchie das Ende der gewohnten Ordnung.
Rezension
Franz Ferdinand Trotta, Nachfahre des "Helden von Solferino" aus Roths Roman "Radetzkymarsch", verbringt im Sommer 1913 seine Zeit mit Freunden in Wiener Caféhäusern. Als im Jahr darauf der Krieg ausbricht, zieht er mit seinem galizischen Vetter und einem jüdischen Freund in den Krieg, nicht ohne zuvor noch überstürzt eine Jugendfreundin zu heiraten. Die drei geraten in Gefangenschaft, wo sich ihre Wege bald trennen. Trotta überlebt den Krieg und kehrt nach Wien zurück, aber dort ist nichts mehr so, wie es war. Der Kaiser ist tot, das Familienvermögen ist verloren, seine Frau geht eigene Wege, die Freunde sind entweder tot oder verarmt. Trotta wäre lieber gefallen, als jetzt die "Untergangssuppe" auszulöffeln. Als 1938 die Nazis einmarschieren, weiß Trotta nicht, wohin er nun soll und will zum toten Kaiser in die Kapuzinergruft.
In der Hörspielbearbeitung wird durch vorzügliche Sprecherstimmen und gelungene musikalische Begleitung die Stimmung der Epoche dargestellt. Allen Büchereien zu empfehlen!Rezensent: Doris von Eltz
Personen: Roth, Joseph
Roth, Joseph:
Die Kapuzinergruft : Hörspiel / Joseph Roth. Gesprochen von Michael Rotschopf, Birgit Doll u.a. Musik von Max Nagl. - Berlin : speak low, 2013. - 2 CDs ; 110 Min.
ISBN 978-3-940018-08-3 : EUR 16.80
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - CD