Chang, Eileen
Die Klassenkameradinnen
Buch

Die Geschichte einer zunehmenden Entfremdung zweier chinesischer Frauen, die in den USA leben.


Rezension

Die in Shanghai geborene, 1955 in die USA emigrierte Eileen Chang erzählt in dieser kleinen, autobiografische Züge tragenden Geschichte von der Freundschaft zweier chinesischer Frauen. Zhao Jue und Enjuan begegnen einander in einem christlichen Mädcheninternat, und obwohl sie sehr unterschiedlichen sozialen Schichten entstammen, verbindet die beiden bald eine innige Zuneigung. Nach der Schulzeit widersetzt sich Zhao Jue den Heiratsplänen der Eltern, durchsteht die Zeit der japanischen Besatzung als Schmugglerin, emigriert nach Gründung der Volksrepublik nach Amerika. Hier trifft sie die Freundin wieder, doch beide können die entstandene Entfremdung nicht überwinden. Kurz und knapp verquickt die Autorin Privates und Politisches, vermischt sie zeitliche Ebenen, rafft sie Entwicklungen in wenigen Sätzen zusammen und erzeugt so beim Leser Ratlosigkeit und Langeweile. Einzig das kluge Nachwort der Übersetzerinnen lässt Zusammenhänge verstehen und sollte unbedingt als Vorwort gelesen werden.

Nur etwas für Kennerinnen und Liebhaber des Werks von Eileen Chang. Büchereien dürften nur wenige Leser für dieses Buch finden.

Rezensent: Erhard Reschke-Rank


Personen: Chang, Eileen

Schlagwörter: Migration China

Chang, Eileen:
Die Klassenkameradinnen / Eileen Chang. Dt. von Susanne Hornfeck u. Wang Jue. - Berlin : Ullstein, 2020. - 92 S. ; 20 cm. - Aus d. Chines.
ISBN 978-3-550-05014-5 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/9191
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Cha - Buch