Lessing, Doris
Die Kluft Roman
Buch


Rezension

Schon vor Jahren schrieb Doris Lessing (geb. 1919) Romane,die man zur Science-fiction-Literatur zählen kann, z.B. "Die Memoiren einer Überlebenden". Eine visionäre Dichtung, wie auch "Das fünfte Kind", - die Verstörung einer Familie prophezeiend. Zwanzig Jahre verspätet erschien bei uns die Übersetzung ihres großen Erfolges "Das goldene Notizbuch",was zum "Kultbuch" wurde! - Nun das Alterswerk "Die Kluft" mit dem Anspruch, die Schöpfungsgeschichte neu zu erzählen.Misslungen, dachte ich nach der Lektüre. Dass am Anfang der Menschheit nur Frauen waren, als Thema denkbar, aber Lessing vermag das nur verquast zu beschreiben. Die Frauen werden begattet durch Wellen des Meeres, an deren Küste sie leben, und sie gebären ausschließlich weibliche Wesen. Bis eines Tages der erste Junge zur Welt kommt. Doch er wird nicht "Junge" genannt, sondern "Missgeburt" und wird den Adlern zur Entsorgen gegeben. Quälend banal erzählt Lessing die Fortentwicklung bis zur Begegnung von männlich und weiblich, durch die hinfort ein Mensch entsteht. Da rettet auch manch gelungene ironische Beobachtung darüber, wie früh der Geschlechterkampf begann, den Roman nicht mehr.

Nicht empfohlen. Halten wir uns also lieber an Lessings große Romane, für die sie längst den Nobelpreis verdient gehabt hätte. Die sind zum Wiederlesen enrofohlen!


Personen: Lessing, Doris

Schlagwörter: Fantasy Frau

Lessing, Doris:
Die Kluft : Roman / Doris Lessing. Dt. von Barbara Christ. - 1. Aufl. - Hamburg : Hoffmann & Campe, 2007. - 238 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-455-40075-5 geb. : EUR 19.95

Zugangsnummer: 0002/2735
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch