Die neue Tourköchin von Bob Dylan trifft ihren totgeglaubten Großvater in Odessa wieder.
Rezension
Die junge Jasmin Nickenig geht als Köchin mit Bob Dylan auf Tournee in die Ukraine. Dort wird sie von einem ihr bis dahin unbekannten, russischen Verwandten kontaktiert, der behauptet, sie zu ihrem 1944 verschollenen Großvater bringen zu können. Der alte Mann spricht nach einem Schlaganfall plötzlich nur noch deutsch und behauptet Florentinius Malsam zu sein. Das "Nirgendwo hingehören" ist ein Thema des Romans. Jasmin hat ihren Platz im Leben noch nicht gefunden, als sie das Jobangebot bekommt. Florentinius Malsam hatte es als Schwarzmeer-Deutscher schwer, sich irgendwo als endgültig angekommen fühlen zu dürfen. Mit der berührenden Schilderung von Kindheit und Jugend des 1920 in der Ukraine geborenen Florentinius Malsam taucht der Autor tief in die jüngere Geschichte ein. Im Kontrast dazu stehen die unterhaltsamen Tourmilieuschilderungen. Anders als der Titel vermuten lässt, spielt Bob Dylan als ganz sympathischer, aber etwas schrulliger älterer Mann nur eine Nebenrolle im Buch.
Das Buch ist gut geeignet, um ein Gespräch zwischen den Generationen anzuregen und mit seiner Flüchtlingsthematik hochaktuell. Allen Büchereien empfohlen.Rezensent: Susanne Brenner
Personen: Berges, Markus
Berges, Markus:
Die Köchin von Bob Dylan : Roman / Markus Berges. - Berlin : Rowohlt Berlin, 2016. - 285 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-87134-709-2 geb. : EUR 19.95
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Ber - Buch