Der vierte Roman um den Wasserbauinspektor Hansen, der an der deutschen Nordseeküste Ende des 19. Jh. spielt.
Rezension
Ein Erhängter im Mast, ein Ertrunkener vom selben Schiff. Wasserbauinspektor Hansen - nicht zuständig! - interessiert der Fall trotzdem. Sofort von "oben" gebremst, recherchiert er dennoch weiter, stößt auf Schmuggel und Kunstfälschung. Er und die LeserInnen lernen den Unterschied zwischen Elfen- und Wal-bein kennen, was weiter zum Walfang von der heimischen Nordsee zu den Azoren führt. Es ist die Wende vom 19. zum 20. Jh. Das Erkundungstempo ist für heutige Begriffe langsam. Aber Telefon, Fotografie und Dampfschiffe gibt es schon. Seemännische Ausdrücke werden erläutert; eine Skizze der Tatort-Inseln, zu denen die Boote nur bei Flut und gutem Wind auslaufen können, fehlt nicht. Mit den Ermittlungen steigt die Spannung bis die Kette der Untaten von der Künstlerwerkstatt über den Händler bis zum Auftraggeber verfolgt und der (bremsende) Chef entlarvt und sogar ein politischer Zwischenfall verhindert wird. Der Blick zurück zeigt, wie Kriminalfallerkundungen vor gut 100 Jahren gelaufen sein können. Dem Leser wird bewußt, wie selbstverständlich uns heute Kommunikationsgeschwindigkeiten und moderne Aufklärungsmöglichkeiten sind.
Spannende Unterhaltung mit Niveau. Überall ohne weiteres gut einstellbar.Rezensent: Waltraut Vieregge
Personen: Köster-Lösche, Kari
Köster-Lösche, Kari:
Die letzte Tide : Kriminalroman / Kari Köster-Lösche. - 1. Aufl. - München : Droemer, 2009. - 348 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-426-19850-6 geb. : EUR 19.95
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