Mabanckou, Alain
Die Lichter von Pointe-Noire
Buch

Beschreibung des Besuchs eines in Frankreich lebenden Schriftstellers in seiner Heimatstadt in der Republik Kongo.


Rezension

Der heute in Paris und Los Angeles lebende kongolesische Autor erzählt in seinem autobiographischen Roman von seiner Rückkehr nach 23 Jahren in seine Heimatstadt Pointe-Noire, eine kongolesische Hafenstadt. Der Ich-Erzähler erinnert sich an seine verstorbene Mutter, die sich rührend um ihn, ein Einzelkind, kümmerte. Sie sah voraus, dass sie einsam sterben würde. Aber auch an den Stiefvater, ein polygam lebender Hotelrezeptionist, der sich selbst überschätzte, wird erinnert. Zudem geht es um andere, oft geldgierige, aber auch freundliche Verwandte, die alles daran setzen, den Ich-Erzähler zu treffen. Insgesamt entsteht so ein Mikrokosmos, der den kongolesischen Alltag zwischen Hoffnungen und Enttäuschungen schildert. Zudem wird die Ambivalenz des Rückkehrers aus Europa thematisiert, der zum einen ausgenommen, zum anderen bewundert wird. Aufgelockert wird das mit einer kräftigen Prise Ironie erzählte Buch von Fotos der Beschriebenen. Ein gut lesbarer und unterhaltsamer biografischer Roman, der viele Einblicke in den heutigen Kongo gibt.

Empfehlenswert für alle, die sich einen unterhaltsamen Eindruck vom heutigen Afrika verschaffen wollen.

Rezensent: Peter Bräunlein


Personen: Mabanckou, Alain

Schlagwörter: Migration Frankreich Afrika Kongo

Mabanckou, Alain:
Die Lichter von Pointe-Noire / Alain Mabanckou. Dt. von Holger Fock u. Sabine Müller. - München : Liebeskind, 2017. - 266 S. ; 20 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-95438-079-4 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/4998
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Mab - Buch