Das vom Behandlungsrhythmus geprägte Leben in einer Lungenheilanstalt erhält durch wissenschaftliche Studien der Patienten Farbe und neuen Sinn.
Rezension
Im Juli 1916 kommt Leo Marburg in das Sanatorium am Tamarack Lake und beginnt seinen Kampf gegen die Tuberkulose. Der aus Odessa stammende osteuropäische Jude kann als Chemiker nicht mehr arbeiten und muss sich wie die anderen Patienten den strengen Behandlungsregeln unterwerfen. - Die geschilderte hermetische Atmosphäre, die Beschäftigung mit wissenschaftlichen Themen um die Eintönigkeit zu durchbrechen, die menschlichen Beziehungen bis hin zum Liebesdrama und dann die Rückkehr in das normale Leben, das erinnert stark an Thomas Manns "Der Zauberberg", erreicht aber nicht dessen Dichte. Das liegt vor allem daran, dass nicht das europäische Bürgertum und die Philosophie den gesellschaftlichen Hintergrund abgeben, sondern die amerikanische Einwanderungskultur, Industriestruktur und naturwissenschaftlicher Pragmatismus.
Dennoch, dies ist ein interessanter Unterhaltungsroman für Freizeit und Rekonvaleszenz.Rezensent: Hans-Wolfgang Schaller
Personen: Barrett, Andrea
Barrett, Andrea:
Die Luft zum Atmen : Roman / Andrea Barrett. Dt. von Karen Nölle. - 1. Aufl. - Zürich : Dörlemann, 2008. - 409 S. : 20 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-908777-42-7 geb. : EUR 23.90
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch