Marinic, Jagoda
Die Namenlose Roman
Buch

Neufindung einer verlorenen Persönlichkeit.


Rezension

"Die Namenlose" verlässt nach einem traumatischen Kindheitserlebnis ihre Eltern, versucht einen Neuanfang in Berlin als Bibliothekarin. Sie lebt mit einem jungen Paar in einer Wohngemeinschaft, ohne jedoch den geringsten zwischenmenschlichen Kontakt zuzulassen. Völlig introvertiert , lediglich konzentriert auf kritische Umweltveränderungen, die Entwicklung des technischen Fortschritts beobachtend und die sich daraus ergebende Isolation des Individuums - ausgedrückt durch gedankliche Monologe - verbringt sie ihren Alltag. Die Sehnsucht, verschlossen im Inneren der Protagonistin, verleiht den verstummten Gefühlen "ihre Stimme" , "spricht" zum Leser und deckt dabei psychische Verletzungen der Vergangenheit auf. - Ungewöhnliche Erzählweise. Obwohl in der Ich-Form geschrieben, baut die Autorin eine "Distanz der Unberührtheit" auf. (Nominiert für den Ingeborg-Bachmann-Preis.)

Neues, interessantes Leseerlebnis mit einem Erfahrungswert für Jung und Alt. Geeignet für alle Patientenbüchereien.

Rezensent: Brigitta Morgenstern


Personen: Marinic, Jagoda

Schlagwörter: Selbstfindung Isolation

Marinic, Jagoda:
Die Namenlose : Roman / Jagoda Marinic. - 1. Aufl. - München : Nagel & Kimche, 2007. - 154 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-312-00398-3 geb. : EUR 16.90

Zugangsnummer: 0002/2527
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch