Tank, Gün
Die Optimistinnen Roman unserer Mütter
Buch

In der BRD der siebziger Jahre kämpfen junge Gastarbeiterinnen für bessere Arbeitsbedingungen.


Rezension

Die 22-jährige Nour kommt in den 70er Jahren aus Istanbul nach Deutschland. Sie ist eine der vielen Frauen, die als Gastarbeiterinnen angeworben wurden und deren Geschichte bisher kaum wahrgenommen wurde. Gemeinsam mit ihren Freundinnen setzt sie sich für bessere Arbeitsbedingungen in ihrer Fabrik ein und kämpft für gerechtere Löhne. Der Frauenstreik beim Autozulieferer Pierburg 1973 in Neuss, der von migrantischen Frauen angeführt wurde und die Abschaffung der Leichtlohngruppen zur Folge hatte, diente unter anderem als Vorlage. Nour zieht nach Berlin und bekommt zwei Töchter, die sie alleine aufzieht. Der Roman gliedert sich in zwei Erzählstränge. Aus Sicht von Nour wird die Politisierung der Frauen und die Zeit der Arbeitskämpfe in den 70erJahren erzählt. Nours Tochter, die die Frauengeneration ihrer Mutter bewundert, erzählt aus der Gegenwart und ihrer eigenen Kindheit in Berlin und bei den Großeltern in der Türkei . Das Debüt ist flüssig zu lesen und interessant durch die unterschiedlichen Perspektiven auf ein wenig bekanntes Kapitel migrantischer Frauengeschichte.

Ein Buch mit Diskussionsstoff und für alle an Frauenpolitik interessierte Leser*innen.

Rezensent: Birgit Hillmer


Personen: Tank, Gün

Schlagwörter: Migration Frauen Arbeitskampf Gastarbeiter

Tank, Gün:
Die Optimistinnen : Roman unserer Mütter / Gün Tank. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 2022. - 207 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-10-397136-1 geb. : EUR 22.00

Zugangsnummer: 2015/1994
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Tan - Buch