Glucksmann, Raphaël
Die Politik sind wir! Gegen den Egoismus, für einen neuen Gesellschaftsvertrag
Buch

Über die aktuelle Krise der liberalen Demokratie und den drohenden ökologischen Kollaps.


Rezension

Die aktuelle Schwäche der liberalen Demokratie und der drohende ökologische Kollaps sind nach Ansicht des französischen Publizisten und Dokumentarfilmers Raphael Glucksmann (Jahrgang 1979) Ausdruck der zunehmenden Vereinzelung der Menschen bzw. deren immer stärkeren Hang zum Individualismus, der durch den Neoliberalismus der letzten Jahrzehnte forciert wurde. Dieser fördere die Ungleichheit, schwäche die bisherige Balance zwischen Liberalismus und Demokratie und mache die westlichen Demokratien in Europa und den USA anfällig für populistische Bewegungen. Für seine Kritik an den intellektuellen und politischen Eliten, die sich nicht um die sozial Abgehängten kümmern, dient ihm, neben den Entwicklungen in Deutschland, vor allem die französische Politik unter Emmanuel Macron. Sein linker Gegenentwurf ökologischer Ausrichtung fordert einen 'neuen' Gesellschaftsvertrag, mit dem die Menschen die Chance erhalten sollen, sich als bewusste Bürger in der Politik zu engagieren.

Der Text enthält eine engagierte Analyse und Kritik, die für politisch Interessierte zwar wenig Neues bringt, aber eine kluge Gegenwartsdiagnose bietet. Für Büchereien mit entsprechendem Publikum sehr empfohlen.

Rezensent: Wolfgang Vetter


Personen: Glucksmann, Raphaël

Schlagwörter: Krise Demokratie Populismus

Glucksmann, Raphaël:
Die Politik sind wir! : Gegen den Egoismus, für einen neuen Gesellschaftsvertrag / Raphaël Glucksmann. Dt. von Stephanie Singh. - München : Hanser, 2019. - 189 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-446-26400-7 geb. : EUR 18.00

Zugangsnummer: 2014/7738
Staat, Politik - Signatur: Sa Glu - Buch